Die Entstehung des SV Rot-Weiß Deuten e.V.


Oktober 1959 suchte sich Josef Gerling sen. junge Leute zusammen, die Lust am Fußball hatten. In sehr kurzer Zeit fanden sich genug Spieler. Der Spielbetrieb wurde regelmäßig ausgeübt. Gegner waren Betriebsmannschaften oder die Muna Wulfen.


Der erste Sportplatz wurde von der Firma Teerbau in Eigenhilfe für 150,00 DM und 15 Schweineschnitzel gerichtet. In der Folgezeit fanden sich Leute die bereit waren Verantwortung zu übernehmen.


Nach einigen Beratungen fand im Jahre 1964 im Wohnzimmer von Josef Gerling sen. die Gründungsversammlung statt. Anwesend waren Josef Dumpe, Hans Dittkowski,  Alferd Ricken, Manfred Tenholter, Ewald Timmermann, Heinz Tenk, Herbert Rose und Josef Gerling. In Zeitabständen wurde eine Vereinssatzung erstellt.


Im Jahre 1966 wurde ein Antrag um Aufnahme in den Fußballverband gestellt. Im Februar 1967 wurde der SV Deuten in den Verband aufgenommen und der 2. Kreisklasse Recklinghausen zugeteilt. Zu dieser Zeit spielten schon 2. Senioren-mannschaften.

 

Als 1. Vorsitzender war Heinz Tenk tätig. 1. Geschäftsführer war Josef Gerling,  und zum 1. Kassierer wurde Ewald Timmermann gewählt. Das Amt des Jugendleiters übernahm Josef Dumpe.


Entstehung Clubheim und Umkleidekabinen

Zeitungsbericht Juni 1970:

Das ganz alte „primitive Umkleidegebäude“
Das ganz alte „primitive Umkleidegebäude“

Im Umkleidegebäude auf dem Deutener Sportplatzgelände ist alles primitiv. Heute soll in der Ratssitzung in Wulfen ein Bericht über den Stand der Sportplatzplanung in Deuten gegeben werden. Wichtiger erscheint uns jedoch die Verärgerung von Ratsmitgliedern zu sein, weil sie nach ihren Aussagen von der Amtsverwaltung „falsch unterrichtet und hinters Licht geführt“ worden sein sollen. Wie dem auch sei, hier sind unwürdige Zustände, die abgeändert werden müssen, bevor sich der Fußball-Verband einschaltet.

Zeitungsbericht Dezember 1970:

Abschied von dieser nur provisorisch hergerichteten Baracke wollen die Deutener Fußballer schon möglichst bald nehmen. An ihrer Stelle soll ein modernes Umkleidegebäude treten.
Abschied von dieser nur provisorisch hergerichteten Baracke wollen die Deutener Fußballer schon möglichst bald nehmen. An ihrer Stelle soll ein modernes Umkleidegebäude treten.

Als „Weihnachtsgeschenk“ erhielt der zweitjüngste Verein des Amtsbezirks, RW Deuten, nun beschert, was die Fußballer aus dem Wulfener Vorort schon seit knapp drei Jahren vergeblich angestrebt haben: Der Bau eines neuen Umkleidegebäudes scheint jetzt, zumindest auf dem Papier, endgültig gesichert. Das bedeutet, dass vermutlich schon Mitte nächsten Jahres mit den entsprechenden Arbeiten begonnen werden kann.


Dieser erfolgreiche Abschluss eines bislang vom Sportverein RW Deuten scheinbar ohne große Aussichten geführten Unternehmens fand nun in einem Gespräch der zuständigen Verantwortlichen mit dem derzeitigen Chef des Dorstener Amtes, Hans Möller, seinen Endpunkt. Ohne Punktverlust überstanden die Deutener die erste Serie der laufenden Saison, und in der Gruppe Borken zweifelt wohl kaum jemand daran, dass die Rot-Weißen auch in der Endabrechnung einen der beiden vorderen Plätze belegen werden, die den Aufstieg in die I. Kreisklasse Borken bedeuten.


 Katastrophaler Zustand


Was aber immer häufiger den Unmut der in Deuten weilenden Gästemannschaften und natürlich nicht zuletzt der vereinseigenen Sportler hervorrief und spätestens in der angestrebten höheren Klasse zu erheblichen Komplikationen geführt hätte, war uns ist der katastrophale Zustand der örtlichen Umkleidemöglichkeiten.


 Das Ausmaß jener wiederholt ausgeprangerten Mängel, die sich in der nur provisorisch hergerichteten Baracke ergeben haben, lässt sich auch mit dem Attribut „unzumutbar“ kaum noch fassen.


Im Januar nun sollen die Weichen endlich verbindlich gestellt werden. Dann nämlich sollen die Kosten für das Gesamtprojekt ermittelt sein. Aus dem Etat des Wulfener Gemeinschaftshaushaltes werden die Mittel für den Bau bereitgestellt.


Allerdings – in welcher Höhe, lässt sich jetzt noch nicht abschätzen. Das wird davon abhängen, für welchen der beiden Alternativvorschläge man sich letztlich entscheiden wird. Damit hängt schließlich auch der Standort des Umkleidegebäudes zusammen.


Sollte die Gemeinde Wulfen die Gesamtkosten übernehmen, würde es bei der Deutener Schule errichtet und an die dortige Kanalisation angeschlossen. Im zweiten Fall (und hier käme man dem Wunsch des Sportvereins nach Beschleunigung entgegen) würden sich die Mitglieder des Vereins in Eigenhilfe an dem Neubau beteiligen. Standort wäre dann das Gelände des jetzigen Sportplatzes.


Aber auch an die Übergangszeit ist bereits gedacht. Auch hier zeichnet sich eine Lösung ab, die zumindest zu einem guten Teil vom augenblicklichen Übel abhelfen kann. Durch einen einmaligen Zuschuss der Gemeinde sollen die Fahrtkosten zu den Umkleideräumen der Matthäusschule in Altwulfen getragen werden.


Verständlich, dass der Sportverein zum gegenwärtigen Stand der Entwicklung nach den bisherigen Enttäuschungen sich nicht äußern mag. Man darf hoffen, dass das jetzige „Weihnachtsgeschenk“ im neuen Jahr das hält, was es verspricht.

Zeitungsbericht 7. April 1972:

Das Ende eines Provisoriums wurde in Deuten zünftig „begossen“: Mit von der Partie waren Vertreter des Vereins und Rates sowie Amtsdirektor Dr. Zahn (2. von links) und der neue Sportsamtsleiter Brand.
Das Ende eines Provisoriums wurde in Deuten zünftig „begossen“: Mit von der Partie waren Vertreter des Vereins und Rates sowie Amtsdirektor Dr. Zahn (2. von links) und der neue Sportsamtsleiter Brand.

Erst als Rot-Weiß Deutens Fußballer den längst fälligen Bau ihrer Umkleidekabine selbst in die Hand nahmen, schien ein langer Wunsch der Fußballer in Erfüllung zu gehen. Am Freitagabend war es dann endlich soweit. Amtsdirektor Dr. Zahn sprach den Deutenern Lob zu, denn durch ihre Eigeninitiative war es ihnen gelungen, die Kosten des neuen Umkleidehauses erheblich unter den vom Bauamt kalkulierten Preisen zu halten.


 Im Namen des Vereins bedankte sich Lüning für die Unterstützung durch Rat und Verwaltung. Gleichzeitig machte er jedoch auch noch auf einige andere Projekte aufmerksam, die von den Fußballern zu bewältigen sind. Bei einer so großen Portion von Eigeninitiativ wird sich auch die Verwaltung den Wünschen der deutschen Fußballer nicht verschließen können.


Das neue Umkleidegebäude steht in unmittelbarer Nähe des Sportplatzes. Es verfügt über einen Duschraum und zwei getrennte Kabinen für die Mannschaften. Auch einen Raum für den Schiedsrichter hat man nicht vergessen.


 Ein von allen Mannschaften der Kreisliga Borken gefürchtetes zugiges und nicht winterfestes Provisorium hat damit ein Ende gefunden – das Ereignis wurde gebührend gefeiert.

Zeitungsbericht 22.10.1984: Deutener Clubheim kann sich sehen lassen


Aus einem relativ ungemütlichen besseren "Schuppen" gestaltete der SV Rot-Weiß Deuten ein Clubheim in Eigenarbeit, das sich sehen lassen kann. Am Freitag wurde dieses neue Zuhause der Fußballer nun offiziell seiner Bestimmung übergeben. Nachdem die Geistlichen beider Konfessionen, Frindt und Schneider, am Nachmittag die Segnung vornahmen, fand sich am Abend eine große Anzahl Ehrengäste ein. Neben den Vertretern der politischen Parteien und der übrigen Deutener Vereine, die alle ihr Zusammengehörigkeitsgefühl mit kleinen Geschenken kundtaten, kamen vom Fußball- und Leichtathletik-Kreis Vorsitzender Willi Hegemann, Stafelleiter Klemens Blömen und Kassierer Hubert Bülten sowie Vertreter, um das neue Heim zu bewundern. Gerd Brand sprach als Vertreter des Sportamtes und Geschäftsführer des Stadt-Sport-Verbandes die Glückwünsche zu dem gelungenen Umbau aus.


Die Deutener haben keine kosten und mühen gescheut. Neue Toiletten, Keramikfußböden, Naturtüren, Wandvertäfelungen, Beleuchtung und Bestuhlung wurden in relativ kurzer Zeit eingebaut, so daß mehr als 50 Personen Platz in diesem Heim finden.


Der Einbruch in der Nacht zuvor konnte den Beteiligten des SV-Rot-Weiß die Stimmung nicht versauern. Am Abend zeigte man sich in geselliger Runde, um diesen schönen Tag gemütlich zu feiern. Der Vorstand nahm die Gelegenheit zum Anlaß, um verdiente Mitglieder mit Bronze- und Silbernadeln auszuzeichnen. Der Mitbegründer, Josef Gerling, Karl Pletsch und Alfred Ricken, erhielten die Goldene Ehrennadel.


Quelle: Ruhrnachrichten

Zeitungsbericht 01.07.2011: Bagger am Deutener Bahndamm

Es soll ein kleines Schmuckstück werden: Am Freitag haben beim SV Rot-Weiß Deuten die Bauarbeiten für das neue Vereinsheim begonnen. Der erste Spatenstich war zugleich das Ende einer ewig langen Wartezeit.

„Die erste Zeichnung hatten wir schon im Oktober 2007“, erinnert sich Deutens Vorsitzender Norbert Höing. Damals sei die Hoffnung groß gewesen, das ehrgeizige Projekt zügig aus dem Boden stampfen zu können. Doch die Mühlen der Bürokratie mahlen langsam. Der ursprüngliche Entwurf musste zweimal geändert werden, ehe die Finanzierung gesichert war und die Verwaltung den Bau endgültig abnickte.

Dank ans Sportamt

Zweifel an der Umsetzung habe es aber nie gegeben, sagt Höing. Zumal der Abriss des alten, maroden Vereinsheims und des Kabinengebäudes ohnehin alternativlos gewesen sei. „Wir haben uns durch die Instanzen gekämpft. Besonders bedanken wollen wir uns bei Hans Schlüter vom Sportamt, der uns in den vergangenen Monaten toll unterstützt hat“, sagt Höing.

In 18 Monaten sollen Vereinsheim, Kabinengebäude und die Außenanlagen komplett fertig sein. So der grobe Zeitplan. Genau kann sich Höing nicht festlegen, denn der Verein wird bis auf den Rohbau alles in Eigenarbeit erledigen. Rund 100 000 der insgesamt 480 000 Euro Baukosten sollen so zusammenkommen. 300 000 Euro fließen aus der Sportpauschale. Der Rest wird aus Geld- und Materialspenden und gegebenenfalls durch ein kleines Darlehen finanziert.

Arbeit hat erst begonnen

Die Arbeit für den Verein hat also gerade erst begonnen. An deren Ende soll eines der modernsten Vereinsgebäude in der Umgebung stehen. Neben dem Gastronomie-Bereich, dem Büro und einem Besprechungszimmer wird im Dachgeschoss des Hauptgebäudes auch ein Multifunktionsraum eingerichtet, in dem der Verein in Zukunft auch Sportkurse, in erster Linie für Mädchen und Frauen, anbieten will. Auch die neuen Kabinen sollen modernsten Ansprüchen genügen.

„Nach dem Bau des Rasenplatzes im Jahr 2005 ist der Bau des Vereinsheims der nächste wichtige Schritt für den SV RW Deuten“, sagt Höing, „wenn alles steht, haben wir eine Top-Anlage. Passend zu unserer sportlich tollen Entwicklung im Jugend- und im Seniorenbereich.“

Quelle: DorstenerZeitung

Zeitungsbericht 22.05.2013: Ein Schmuckkästchen für Deuten

DEUTEN 1967, kurz nach Gründung des Vereins, gingen die Spieler von RW Deuten zum Duschen in den Keller von Jupp Gerling. 46 Jahre später haben die Rot-Weißen das modernste Vereinsheim samt Kabinengebäude in Dorsten – und sie sind stolz darauf.

„Das Ergebnis ist sogar noch besser, als wir vorher gehofft hatten“, sagt Vorsitzender Norbert Höing. Denn es fehlt an nichts. Vom großen Schankraum, dem Herzstück des Vereinsheims, über die Besprechungs- und Büroräume, den Multifunktionsraum bis hin zu den vier modernen Kabinen – für den Verein ist der Neubau in Sachen Infrastruktur ein Quantensprung.

Das alte Vereinsheim hatte im Dorf beinahe Kultstatus, war mit unzähligen Erinnerungen an gute und schlechte Tage und vielen Emotionen verknüpft, aber irgendwann schlichtweg nicht mehr zeitgemäß, marode und ein Energiefresser. Die Idee, ein neues Vereinsheim zu bauen, spukte spätestens nach der Eröffnung des Rasenplatzes 2005 in den Köpfen der Verantwortlichen herum.

Den ersten Entwurf gab es im November 2006. Einige Monate später ging die Bauvoranfrage an die Stadt Dorsten. Der holprige Weg durch die Instanzen begann und endete erst am 1. Juli 2011 mit dem ersten Spatenstich. Im Sommer 2012 rollten dann die Abrissbagger für die alten Gebäude an.

Beeindruckende Zahlen

Knapp ein Jahr später, am kommenden Freitag, lädt der Verein zur offiziellen Einweihungsfeier ein – und präsentiert beeindruckende Zahlen: Das neue Vereinsheim hat inklusive des Kabinengebäudes und der großen Terrasse einen Wert von rund 600 000 Euro. Die Hälfte davon kam als Förderzuschuss von der Stadt Dorsten. Den Rest stemmte der Verein alleine. Durch Geld- und Materialspenden sowie einen kleinen Kredit bei der Volksbank Dorsten. Vor allem aber in unzähligen Stunden Eigenleistung. Bei den Arbeitseinsätzen packten viele Mitglieder mit an. „Selbst Jugendmannschaften haben zu Schüppe und Kelle gegriffen“, erinnert sich Norbert Höing. Sein Dank gilt allen Helfern. „Nicht nur denen auf der Baustelle, sondern auch allen im Hintergrund. Wie den Frauen, die die Helfer mit Essen versorgt haben.“ Auch die Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung lief meist komplikationslos und „auf dem kurzen Dienstweg“.

Jugend heranführen

So entstand am Deutener Bahndamm in knapp zwei Jahren ein Neubau, der laut Höing zur Gesamtentwicklung des Vereins passt: „Die sportlichen Erfolge der vergangenen Jahre haben uns natürlich auch angespornt, dass wir uns an ein solches Projekt gewagt haben. Wir denken da vor allem an unsere Jugendspieler, denen wir ermöglichen wollen, in unsere erste Mannschaft hineinzuwachsen.“

Ohnehin war den Verantwortlichen wichtig, dass der Nachwuchs in die Planungen mit einbezogen wird. „Für die Innengestaltung der Vereinsräume haben wir uns Ideen von den Jugendlichen angehört und hoffen, einige davon umsetzen zu können“, erzählt Norbert Höing. So ist zum Beispiel eine Wand im Vereinsheim komplett mit Seiten der Vereinszeitung „Die Macht am Bahndamm“ tapeziert worden. „Wir wollen, dass sich die neue Generation hier wohl fühlt und das Vereinsheim mit Leben füllt. Das neue Clubheim ist ein Treffpunkt für Jung und Alt.“

Arbeitspause

Dafür haben Norbert Höing und seine Mitstreiter in den letzten Monaten eine Menge Zeit, Schweiß und auch Nerven geopfert. Ein Kraftakt, der an die Substanz ging – und noch nicht beendet ist. Nach der Fertigstellung der Außenanlagen mit einer Kinderspielecke und einem großen Fahrradparkplatz will Höing die Arbeitsschuhe aber erst einmal in der letzten Ecke des Kellers verstecken: „Dann haben wir uns eine Arbeitspause verdient.“

Von Jan Große-Geldermann

Quelle: DorstenerZeitung